Was sind Gnitzen?
Gnitzen (Ceratopogonidae), auch Bartmücken genannt, sind sehr kleine Mücken und weltweit mit rund 5000 Arten vertreten. Eine Besonderheit dieser Mücken-Familie ist ihre Größe. Gnitzen werden oft nur ein bis drei Millimeter lang und treten häufig in großen Schwärmen auf. Man könnte annehmen, dass sich Gnitzen-Stiche aufgrund der geringen Größe dieser Mücke kaum bemerkbar machen, doch die Stiche der Gnitzenweibchen sind sehr schmerzhaft und können eine allergische Reaktion auslösen. Denn nur die weiblichen Gnitzen benötigen Blut für die Entwicklung ihrer Eier. Ansonsten ernähren sich beide Geschlechter ausschließlich von Pflanzensäften und Blütennektar. Gnitzen sind auch als Krankheitsüberträger – vorwiegend bei Tieren – bekannt.
Gnitzen – Vorkommen und Entwicklung
Gnitzen kommen auf der ganzen Welt vor, besonders häufig in Sumpfgebieten, in der Tundra, aber auch in großen Massen in Deutschland und dort in Gegenden mit hohem Viehbestand. Gnitzen entwickeln sich aus Eiern und verpuppen sich nach dem Larvenstadium, um zur ausgewachsenen Gnitze heranzuwachsen. Die über vier bis fünf Larvenstadien und einem Puppenstadium verlaufende Entwicklung ist temperaturabhängig und dauert etwa drei Wochen. Die Entwicklung kann je nach Art im Wasser oder in Pflanzenstreu stattfinden. Dabei muss das Wasser kein stilles Gewässer sein, denn interessanterweise können sich Gnitzen auch im Meer entwickeln. Gnitzen überwintern als erwachsene Tiere oder als Larven und Puppen, dazu benötigen sie jedoch besonders geschützte Plätze.
Wie ernähren sich Gnitzen?
Gnitzen sind bei der Wahl ihrer Wirte nicht wählerisch. Es gibt Arten, die Menschen, Säugetiere und Vögel bevorzugt aufsuchen. Die meisten Gnitzen sind abend- sowie nachtaktiv und orientieren sich sowohl durch den Geruchssinn als auch mit den Augen. Manche Gnitzen leben sogar kannibalisch und saugen Blut bei anderen Stechmücken oder Insekten. Durch ihre vampirischen Eigenschaften fallen die Gnitzenweibchen der Arten Bezzia annulipes und Serromyia femorata aus dem Rahmen. Sie saugen nach der Begattung das Blut der Gnitzenmännchen aus.
Gnitzen-Stiche: Gnitzen als Krankheitsüberträger
Gnitzen übertragen in manchen Gebieten des Mittelmeeres und in Afrika Krankheitserreger auf Tiere. Von Gnitzen übertragene Krankheiten sind die Blauzungenkrankheit und die afrikanische Pferdepest. Die Blauzungenkrankheit, die bei Wiederkäuern auftritt, und die afrikanische Pferdepest gehören zu den Tierseuchen und enden für die Tiere teilweise tödlich.
Gnitzen: Schutz & Abwehr
Gnitzen kann man zum Beispiel durch Neemöl bekämpfen. Das kaltgepresste Öl hält nicht nur die Insekten fern, sondern hilft auch bei Sommerekzem und kann zur Wundpflege eingesetzt werden. Das Mittel wirkt auch gegen Zecken, Flöhe, Räudemilben, rote Milben und andere Mückenarten und beschleunigt nebenbei das Haarwachstum. Kaufen Sie jetzt NeemölAnzeige auf amazon.