Zeckenschutz: So beugen Sie einem Zeckenstich vor


Zecken – wie gefährlich die kleinen Blutsauger sind, kann man überall lesen. Die Warnungen sind berechtigt, denn Zecken können ernsthafte Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Aber bei allem Verständnis für die Angst vor einem Zeckenstich: Nur wegen des kleinen Parasiten sollten Sie Ihre Spaziergänge ins Grüne nicht einschränken. Wenn Sie einige Zeckenschutz-Maßnahmen berücksichtigen, können Sie das Risiko, gestochen zu werden, stark reduzieren:

Infografik Zeckenschutz
  • Auf Gehwegen bleiben: Zecken halten sich vor allem in hohem Gras, Gebüschen oder Sträuchern auf. Zum Schutz vor Zecken sollten Sie deshalb auf den befestigten Pfaden bleiben und Streifzüge durch höheres Gras und Unterholz meiden.
  • Die richtige Kleidung tragen: Langärmelige Kleidung bietet ebenfalls effektiven Zeckenschutz. Ziehen Sie geschlossene Schuhe und lange Hosen in der Natur an. Zudem können Sie die Socken über die Hosenbeine stülpen. Helle Kleidung erleichtert es zudem, die Krabbeltiere zu entdecken.
  • Zeckenschutzmittel benutzen: Einen aktiven Zeckenschutz bieten Insektenschutzmittel, sogenannte Repellentien, welche abstoßend auf Zecken wirken. Die meisten Insektenschutzmittel beinhalten den Wirkstoff DEET oder Icaridin und sorgen etwa vier Stunden lang für einen wirksamen Schutz gegen Zecken. Vor der Anwendung solcher Repellentien sollte jedoch die Gebrauchsanweisung aufmerksam gelesen werden. Bestimmte Faktoren wie hohe Temperaturen, Wind oder starkes Schwitzen können die Wirksamkeit des Zeckenschutzes unter Umständen herabsetzen.
  • Zeckenzange mitnehmen: Je schneller Sie eine Zecke entfernen, umso niedriger ist auch das Risiko, dass diese eine Krankheit überträgt. Deshalb sollten Sie vorsorglich immer eine Zeckenzange in Ihrem Rucksack mit dabeihaben. So können Sie noch unterwegs die Zecke entfernen.

Gut zu wissen:

Zecken lieben es feucht und sind besonders nach Regenfällen sehr aktiv.
Gerade dann sollten Sie also besonderes Augenmerk auf den Zeckenschutz legen. Aber auch wenn sich die Zecken bei trockenerem Wetter ins feuchte Laubstreu zurückziehen, ist ein vorbeugender Schutz vor Zecken wichtig.

Nach dem Naturaufenthalt den Körper gründlich absuchen


Das A und O beim Zeckenschutz ist, sich nach dem Aufenthalt in der Natur gründlich abzusuchen, damit Sie zeitnah die Zecke entfernen können. Denn auch Insektenschutzmittel oder lange Kleidung können keinen hundertprozentigen Schutz vor Zecken bieten. Zecken lieben gut durchblutete und geschützte Stellen, wie die Kniekehlen, Achselhöhlen, den Intimbereich, den Nacken und den Haaransatz. Überprüfen Sie außerdem Hautfalten und fragen Sie andere, ob sich vielleicht eine Zecke hinter dem Ohr versteckt.

Tipp:

Duschen Sie sich nach einem Picknick oder Waldspaziergang gründlich ab. Somit können Zecken, die sich noch nicht festgesetzt haben, abgespült werden. Außerdem hat das Duschen den Vorteil, dass man seinen Körper anschließend gleich komplett absuchen kann.

Da Zecken jedoch auch ohne Blut zu saugen mehrere Tage überleben können, sollten Sie nicht nur sich selbst, sondern ebenfalls Ihre Kleidung auf Zecken überprüfen, damit Sie sich nicht anschließend doch noch bei Ihnen festbeißen können. Die kleinen Plagegeister sind übrigens sehr widerstandsfähig und können selbst einen Waschgang bei 40 Grad Celsius in der Waschmaschine überleben. Den Waschgang bei 60 Grad Celsius sowie den Wäschetrockner übersteht hingegen keine Zecke.

FSME-Schutzimpfung


Gegen Borreliose gibt es bisher leider keine wirksame Impfung, jedoch gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (kurz: FSME) – eine Erkrankung, die im schlimmsten Fall zu einer Hirnhautentzündung führen kann. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt eine Impfung gegen FSME vor allem für Menschen, die sich häufig in Risikogebieten aufhalten, beziehungsweise die berufsbedingt viel Zeit in Wald- und Wiesengebieten verbringen1.

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Miriam Müller Aufgewachsen in einer Familie aus Krankenschwestern und Journalisten, interessierte sich Miriam Müller bereits sehr früh für die Themen Medizin und Medien. Nach verschiedenen Praktika im journalistischen Bereich – unter anderem bei der Deutschen Welle in Washington D.C. – absolvierte sie erfolgreich ihr Masterstudium Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Miriam Müller Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
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