Häufig gestellte Fragen zu Stechmücken
In Deutschland gibt es circa 50 Mückenarten aus sieben Gattungen.2 Dazu gehören beispielsweise die Gemeine Stechmücke, die Ringelmücke, Überschwemmungsmücken, Gnitzen sowie Kriebelmücken. Auch einige tropische Stechmücken sind mittlerweile in Deutschland nachgewiesen, dazu zählen unter anderem die Asiatische Tigermücke und die Asiatische Buschmücke.
Waren Tropenkrankheiten lange Zeit nur ein Problem für Fernreisende, sind Krankheiten wie Malaria, Gelbfieber, Japanische Enzephalitis, Dengue-Fieber, Zika-Infektion oder auch das West-Nil-Fieber mittlerweile auch bei uns möglich. Verantwortlich sind dabei nicht nur die Asiatische Tigermücke oder Asiatische Buschmücke. Auch einheimische Stechmücken können tropische Krankheitserreger übertragen.
Mücken sind sehr geruchsempfindlich – mögen aber nicht alles. So können Düfte mit beispielsweise Zitrone, Eukalyptus, Salbei, Zimt oder Zeder die lästigen Stechmücken vertreiben. Auch Kokosöl soll die Insekten abhalten. Wer möchte, reibt sich damit an den freien Körperstellen ein. Im Haus oder der Wohnung sind Fliegengitter sinnvoll, um den Mücken den Weg nach innen zu versperren.
Ob nachts oder am Tag, Mücken – genauer gesagt die Weibchen – können mehrfach zustechen. Zumindest solange, bis sie gesättigt sind. Erwischt das Insekt gleich beim ersten Mal genügend Blut, wird es Sie auch nicht mehr stechen.
Die männlichen Insekten überleben den Winter nicht, die stechenden Weibchen allerdings schon. Temperaturen von bis zu minus 20 Grad können sie aushalten.1
Verschiedene Arten: Welche Mücken sind in Deutschland heimisch?
Weltweit sind etwa 3.500 Mückenarten bekannt, wovon in Deutschland rund 50 Arten heimisch sind.2 Zu den bekanntesten Stechmückengattungen gehören Aedes-Arten (Wald- und Wiesenmücken), Culex-Arten (Hausmücken) und Anopheles-Arten (Fiebermücken). Darüber hinaus sind mittlerweile auch tropische Stechmücken in Teilen Deutschlands nachzuweisen. So befindet sich neben der Asiatischen Tigermücke auch die Asiatische Buschmücke auf dem Vormarsch.
Unter anderem sind die folgenden Mückenarten in Deutschland bekannt:
Ringelmücke (Culiseta annulata), auch Große Hausmücke4
- Aussehen: bis 7 Millimeter; zarter Körper; dunkel gefärbt mit helleren Hinterbeinen; Flügel mit dunklen Flecken
- Brutstätten: teil sich den Lebensraum oftmals mit der Gemeinen Stechmücke; in menschlichen Siedlungen verbreitet (Regentonnen, Jauchegruben, Gräben, Tümpel, Pfützen)
- Vorkommen: weltweit verbreitet
Gemeine Stechmücke (Culex pipiens)3
- Aussehen: 5 bis 7 Millimeter lang und schlank; schmale Flügel; auffallend lange Beine; dunkle Hinterleibssegmente sind weiß gebändert
- Brutstätten: Seen, Teiche, Wassergräben oder Sumpftümpel, auch Regentonnen und Pfützen, mitunter auch salzhaltige Gewässer
- Vorkommen: weltweit vorkommend (Ausnahmen sind Australien und die Antarktis)
- Aussehen: 2 bis 6 Millimeter groß; von gedrungener Gestalt (ähnelt einer kleinen Fliege); überwiegend schwarz gefärbt; stark gewölbter Brustabschnitt
- Brutstätten: in Feuchtgebieten und Wiesen, in der Nähe von Flüssen und Bächen
- Vorkommen: weltweit vorkommend
Gnitzen oder Bartmücken (Ceratopogonidae)6
- Aussehen: 0,5 bis 3 Millimeter lang; am Rücken stark gewölbte Brust; meist dunkel gefärbt; teils behaarte Flügel
- Brutstätten: in der Nähe von Wasserstellen, in feuchtem Boden oder im Mulm (fasrig-bröckeliges Endstadium der Holzzersetzung) alter Bäume
- Vorkommen: weltweit vorkommend, insbesondere in Sumpfgebieten oder in der Tundra
- Aussehen: relativ kleine Stechmücke von bis zu 0,9 Millimetern; auffällige schwarz-weiße Färbung; schwarz-weiße Musterung der Hinterbeine; am Hinterkopf ansetzende weiße Linie
- Brutstätten: sehr vielfältig, bevorzugt an mit Wasser gefüllten Behältern wie Astlöchern, Regentonnen, Blumenkübeln und Vogeltränken
- Vorkommen: Ursprung liegt im asiatisch-pazifischen Raum, von dort weltweite Ausbreitung (in Europa konnte bereits in 26 Ländern eine Population nachgewiesen werden)
Fakten über Stechmücken: Entwicklung, Lebensraum und Co.
Je nach regionalen Gegebenheiten können Stechmücken bei sehr hohen, wie auch bei sehr tiefen Temperaturen überleben. Das einzige, was Mücken benötigen, ist Wasser. Sie legen dort oder in der Nähe von Wasser ihre Eier ab. Doch wie läuft die Entwicklung ab? Was ist der Unterschied zwischen männlichen und weiblichen Tieren?
Nachstehend gelangen Sie direkt zur gewünschten Information:
Stechmücken haben viele Namen
Stechmücken werden je nach Region auch Schnaken, Gelsen, Schneider oder Mucken genannt. Mit dem Begriff „Schneider“ werden in manchen Landesteilen aber auch die Vertreter der nicht-stechenden Mücken bezeichnet. Diese sind viel größer als Stechmücken und gelten als langsame Flieger mit sehr langen Beinen. In Süddeutschland werden nicht nur Stechmücken, sondern auch Stubenfliegen als „Mucken“ bezeichnet.
Von der Larve zur Mücke
Die gesamte Entwicklung von Stechmücken ist an Wasser gebunden. Daher treten die Insekten bevorzugt in der Nähe von stehenden Gewässern und Feuchtgebieten auf. Aber auch Pfützen und andere kleinere Gewässer wie Regentonnen bieten einigen Arten geeignete Bedingungen zur Reproduktion. Daneben gibt es noch Stechmücken, die ihre Eier auf feuchten Böden ablegen, die häufig überschwemmt werden (Überschwemmungsmücken). Nur wenige Stechmücken fühlen sich auch an fließenden Gewässern wohl.
Nachdem die weiblichen Insekten ihre Eier abgelegt haben, entwickeln sich Mückenlarven, die über Häutungen insgesamt vier Larvenstadien durchleben. Aus der Larve geht eine bewegliche Puppe hervor, aus der wiederum die ausgewachsene Stechmücke schlüpft, die auch als Imago bezeichnet wird. Der gesamte Entwicklungszyklus der Stechmücken kann je nach Außentemperatur 10 bis 14 Tage dauern.2
Weibliche Stechmücken können mehrere Wochen alt werden; während der Winterruhe sogar mehrere Monate. Demgegenüber haben die Männchen meist eine deutlich kürzere Lebensdauer und überwintern nicht.2
Interessant:
Stechmücken gehören zu der Insektenordnung der Zweiflügler (Diptera), da sie nur ein voll entwickeltes Flügelpaar besitzen. Die hinteren Flügel sind zu trommelschlegelförmigen Sinnesorganen, den Schwingkölbchen oder Halteren, umgebildet. Die Flügel haben eine sehr hohe Schlagfrequenz, die zu dem bekannten Sirr-Geräusch der Stechmücken führt. Der Klang des Geräusches ist von der Stechmückenart und dem Geschlecht der Stechmücke abhängig.
Lästige Blutsauger: Nur Stechmücken-Weibchen stechen
Sowohl Männchen als auch Weibchen der Stechmücken ernähren sich mit ihren saugenden Mundwerkzeugen von Blütensäften. Allerdings sind es nur die Weibchen, die mit ihren stechenden und saugenden Mundwerkzeugen auch die Haut von Menschen und Tieren durchbohren und Blut saugen. Die Eiweiße aus dem Blut werden für die Entwicklung der Eier benötigt, die ein Stechmücken-Weibchen auf oder in die Nähe von Gewässern ablegt.
Wie findet das Weibchen einen geeigneten Wirt?
Die Stechmückenweibchen werden von zwei Faktoren beeinflusst:
- optisch (wie sich bewegende, dunkle Objekte)
- sensorisch (dazu gehören Wärme, ausgeatmetes Kohlenstoffdioxid und Körpergeruch (wie Schweiß))
Körperdüfte und das ausgeatmete Kohlenstoffdioxid nehmen die Weibchen mit ihren Fühlern (Antennen) wahr.
«Mückenwolken»: Stechmücken-Männchen unter sich
Die Männchen der Stechmücken schwärmen im Sommer am Rand von Gewässern und tauchen oft in solchen Massen auf, dass diese "Mückenwolke" aus der Entfernung wie Rauch aussieht. Wenn ein Weibchen in solch einen Männchenschwarm hineinfliegt, kann die Stechmücke in der Luft mit Sperma "betankt" werden. Das Sperma wird in einer Art "Vorratsbehälter" der Stechmücke für die zukünftige Befruchtung von Eiern aufbewahrt. Bei manchen Stechmückenarten, wie die der Hausmücken, kann das Sperma über den Winter aufbewahrt werden, um im Frühjahr zur Eiablage genutzt zu werden. Der Grund: Männliche Stechmücken können den Winter nicht überleben.
Acht Irrtümer über Mückenstiche
Angezogen wie die Motten vom Licht und vor allem süßes Blut wird bevorzugt — diese und weitere Mythen und Irrtümer kursieren rund um das Thema Mücken und Mückenstiche. Doch was ist dran an den Aussagen? Wir klären Sie auf!
- Mücken werden durch Licht angezogen.
Im Gegensatz zu anderen Insektenarten lassen sich Mücken nicht durch Licht beeinflussen, da sie schlecht sehen können. So spielt es keine Rolle, ob das Licht im Schlafzimmer an oder aus ist. Sie orientieren sich vorwiegend an Gerüchen (wie Schweiß, ausgeatmetes Kohlenstoffdioxid). - Stechmücken lieben Menschen mit süßem Blut.
Süßes Blut gibt es nicht und dieser Irrtum ist eine überlieferte Redensart. Allerdings hat die Zusammensetzung des Blutes einen Einfluss auf den Körpergeruch. Darüber hinaus sind es vor allem die Zusammensetzung des Atems und des Schweißes, der einen für Mücken mehr oder weniger interessant macht. - Frauen werden häufiger von Mücken gestochen als Männer.
Diese Behauptung stimmt nicht. Entscheidend ist nicht das Geschlecht, sondern individuelle Eigenschaften, wie Körperwärme, Schweißgeruch und ausgeatmete Luft, um für Mücken attraktiv zu sein. - Die Kleidung hat keinen Einfluss auf Mücken.
Mit der richtigen Kleidung kann man die Wahrscheinlichkeit senken, von einer Mücke gestochen zu werden. Die Stechinsekten werden eher von dunkler Kleidung angezogen, weshalb es sich empfiehlt, helle Kleidungsstücke zu tragen. - Die Einnahme von Vitamin B1 (Thiamin) schützt vor Mücken.
Diese Art des Mückenschutzes ist umstritten. Angeblich soll Vitamin B1 den Körpergeruch verändern, so dass Mücken das Weite suchen.8 Allerding wurde diese These bisher wissenschaftlich nicht bewiesen. - Hausmittel gegen Mückenstiche sind am effektivsten.
Hausmittel wie Quarkkompressen oder Wärmebehandlung sind zwar günstig, aber nicht immer wirkungsvoll. Besser ist es sich vor Mücken mit Repellentien (Mückenschutzmittel) aus der Apotheke zu schützen. - Elektrogeräte bieten einen wirksamen Schutz vor Mücken.
Von elektronischen Geräten, die durch UV-Licht oder mit Insektiziden Mücken töten, ist abzuraten. Zum einen werden auch andere Insekten getötet, zum anderen können die eingeatmeten Insektizide gesundheitsschädlich sein. - Mückenstiche sind ungefährlich.
Hierzulande stimmt die Aussage mehr oder weniger. Einige gefährliche Mückenarten wie die Asiatische Tigermücke sind mittlerweile nicht nur in exotischen Ländern zu finden, sondern breiteten sich in den letzten Jahren auch in Europa aus – und können folglich Krankheiten wie das West-Nil-Fieber, Malaria oder das Dengue Fieber übertragen.
Gesundheitsrisiken für den Menschen
Hat ein Stechmückenweibchen erfolgreich gestochen, kommt es kurz danach an der Einstichstelle zu Schwellung und Juckreiz. Dabei handelt es sich um eine lokal auftretende allergische Reaktion und zwar gegenüber den Eiweißen (wie Histamin), die im Mückenspeichel enthalten sind und mit dem Stich übertragen werden. Ihre Aufgabe ist es, die Blutgerinnung im Wirt zu hemmen.
Der Saugvorgang der Mücke kann etwa 3 bis 5 Minuten dauern.2 Währenddessen ist es möglich, dass Krankheiten übertragen werden. In Mitteleuropa sind dies allerdings nur vereinzelte Fälle. Allerdings wird vermutet, dass sich im Zuge des Klimawandels die Mückensituation verändert. Sprich, es können sich Populationen exotischer Mückenarten in Europa bilden und auch hierzulande einige tropische Krankheitserreger übertragen. Dazu gehören beispielsweise:
- West-Nil-Fieber
- Chikungunyafieber
- Dengue-Fieber
- Gelbfieber
- Malaria
- Zika-Virus
In Deutschland werden seit einigen Jahren immer wieder tropische Stechmücken nachgewiesen, beispielsweise die Asiatische Tigermücke oder die Asiatische Buschmücke. Diese können Überträger solcher Krankheiten sein – allerdings stuft das Robert-Koch-Institut (RKI) das Risiko für Deutschland, beispielsweise mit dem Zika-Virus, derzeit als gering ein.9 Aufgrund von Fernreisen und möglicherweise infizierten Reisenden ist die Gefahr aber nicht völlig ausgeschlossen.
Vorbeugung und Bekämpfung: Was hilft gegen die Plagegeister?
Wenn die Mücken im Sommer wieder schwirren, fragt man sich zurecht: Was hält die stechenden Tiere fern? Eine Antwort könnte das Pflanzen bestimmter Kräuter- und Gemüsesorten sein. Denn einige Pflanzen verströmen einen intensiven Geruch, den Stechmücken versuchen zu meiden. Dazu gehören beispielsweise:
- Tomaten
- Lavendel
- Minze
- Thymian
- Basilikum
- Zitronenmelisse
- Rosmarin
- Eukalyptus
Eine Alternative zu bepflanzten Blumenkästen sind Duftkerzen, -lampen oder -schälchen mit ätherischen Ölen, die die Stechmücken fernhalten sollen. Aber: Die ätherischen Öle verdampfen schnell, weshalb deren Wirkung auch nicht lange anhält.
Wer draußen unterwegs ist, sollte feste und helle Kleidung tragen, die nicht zu eng anliegt. Denn Mücken werden vor allem von dunkler Kleidung angezogen. Ein festes Material sorgt dafür, dass die Insekten nicht so leicht durchstechen können.
Als besonders effektiv gelten Repellentien (Mückenschutzmittel). Diese gibt es
- mit synthetischen Wirkstoffen wie Icaridin oder DEET sowie
- auf Basis von ätherischen Ölen, beispielsweise Lavendel- oder Zitronenöl.
Ihre Wirkung kann einige Stunden anhalten. Nachteil ist jedoch, dass sie mitunter allergische Hautreaktionen hervorrufen können.
Ein Tipp für Mutige
Wer kennt das nicht? Man will eigentlich schlafen, aber etwas summt im Schlafzimmer. Eine Stechmücke! Nun können Sie versuchen, den Plagegeist zu fangen – oder sich stechen lassen. Denn hat das Mückenweibchen sich erst einmal satt getrunken, lässt es Sie im Anschluss in Ruhe.
Wer nach effektiver Mückenbekämpfung sucht, stößt mitunter auch auf moderne Elektroverdampfer. Einige Präparate enthalten Wirkstoffe, um die Insekten lediglich abzuhalten, während andere gar auf Insektengifte wie Transfluthrin, Allethrin und Piperonylbutoxid setzen. Diese können allerdings die Raumluft belasten und zu Reizungen der Atemwege, Haut und Augen führen.10 Für einen längeren Gebrauch und insbesondere für empfindliche Menschen, Allergiker sowie Säuglinge, sind sie daher nicht zu empfehlen.
Um Stechmücken aus dem Haus oder der Wohnung fernzuhalten, helfen am besten: Fliegengitter. Damit diese ihre Funktion lange erfüllen können, sollten Sie vor dem Kauf vor allem auf Luftdurchlässigkeit, UV-Beständigkeit und Reißfestigkeit des Gewebes sowie auf Festigkeit des Rahmens achten.