Aussehen von Bettwanzen


Bettwanzen sind papierdünne Insekten, die sich – ähnlich wie Mücken – von Menschenblut ernähren. Ausgewachsene Exemplare erreichen eine Größe von maximal acht Millimetern1. Deswegen werden Bettwanzen häufig gar nicht oder erst sehr spät entdeckt und können sich ungehindert vermehren. Sie halten sich ganzjährig in bewohnten Räumen auf und haben kleine Flügel, die rotbraun gefärbt sind. Die widerstandsfähigen Tierchen haben eine Lebenserwartung von bis zu sechs Monaten, in denen die Bettwanzenweibchen bis zu 150 Eiern produzieren können2.

Die Larven häuten sich dann fünfmal, bis Sie zu einer ausgewachsenen Bettwanze herangereift sind3. Vor jeder Häutung muss die Larve einmal das Blut eines Wirtes saugen (beispielsweise bei Menschen, Vögeln oder Fledermäusen). Wenn die Larve keine Blutmahlzeit zu sich nimmt, kann sie auch nicht wachsen.

Bettwanzen: Stiche oder Bisse?

Wenn Bettwanzen Blut saugen wollen, stechen Sie den Menschen. Einen Stachel haben die kleinen Tierchen aber nicht. Die Bettwanzen nutzen dazu ihre Mundwerkzeuge für den Stich. Deswegen wird der Begriff Stich oft fälschlicherweise als Biss bezeichnet.

Vorkommen von Bettwanzen


Bettwanzen fühlen sich an Orten wohl, an denen sie sich leicht verstecken können. Dazu zählen:

  • Matratze
  • Bettwäsche
  • Bettgestell
  • Lattenrost

In der Nacht kommen sie hervor und suchen unbekleidete Hautstellen ihres Wirtes, um ihren Hunger zu stillen. Bettwanzen injizieren beim Stich nicht nur einen Blutgerinnungshemmer, damit die Bettwanze beim Stich nicht stecken bleibt, sondern auch ein Betäubungsmittel, damit das Opfer meist nichts vom Bettwanzen-Biss mitbekommt. Bettwanzen sind nur nachts aktiv und ziehen sich tagsüber an dunkle, trockene Stellen zurück. Deswegen sind diese Insektenstiche vor allem im Bett möglich.

Insektenstiche im Bett: Bettwanzen-Bisse ähneln Flohstichen


Meist bleiben die Stiche von Bettwanzen unbemerkt. Treten jedoch mehrere Bisse auf oder werden Inhaltsstoffe aus dem Speichel (beispielsweise das Betäubungsmittel oder der Blutgerinnungshemmer) der Bettwanzen nicht vertragen, können die Bisse zu Rötungen oder Ausschlag führen und teils starken, unangenehmen Juckreiz auslösen. Dabei ähneln Bettwanzen-Bisse den Stichen von Flöhen. Bei beiden Parasiten treten die Bisse in Reihen auf. Auch zeitlich verzögerte Hautreaktionen sind nach einem Stich möglich. In einigen wenigen Fällen kann diese allergische Reaktion auch zu Nesselsucht oder einem anaphylaktischen Schock (allergische Extremrektion) führen.

Schon gewusst?

Bettwanzen sind eine der wenigen Insektenarten, die nicht als Überträger für Infektionen fungieren. Bis heute konnte eine Übertragung von Krankheitserregern auf den Menschen nicht nachgewiesen werden.

Das heißt aber nicht, dass die Bettwanzen keine Krankheitserreger in sich tragen. Wissenschaftler konnten beispielsweise das HI-Virus, Hepatitis oder den Erreger des Q-Fiebers nachweisen.

Durch die gereizte, leicht aufgerissene Haut ist es möglich, dass die Bakterien in den Organismus eindringen und eine Erkrankung auslösen.

Bettwanzen – ein echtes Problem auf Fernreisen


Wer jetzt seinen nächsten Urlaub plant und keine Lust auf lästige Bettwanzen-Stiche hat, sollte sich vorab darüber informieren, ob sein Reiseziel bettwanzenfrei ist. Die USA beispielsweise kämpfen seit längerem gegen die Invasion der Bettwanzen. Vor allem in New York steigt die Anzahl der "Wanzenattacken" stetig an. Da sich Bettwanzen auch vom Bett wegbewegen können (beispielsweise Richtung Koffer), ist es möglich, die kleinen Nervensägen mit nach Hause zu bringen. Im Urlaub, oder bei sonstigen Übernachtungen in anderen Ländern, in denen ein Bettwanzenbefall keine Seltenheit ist, sollten Sie daher folgende Schutzvorkehrungen treffen:

  • Gepäckstücke geschlossen und entfernt vom Bett aufbewahren
  • Prüfung des Raumes auf Hinweise für Bettwanzen (schwarze, punktförmige Kotspuren oder Häutungshüllen)
  • Reisegepäck bei Wanzenbefall in der Badewanne ausleeren und auf Befall prüfen (Blut, oder Kotspuren)

Um Stichen zu entgehen, ist es empfehlenswert, vorsichtshalber ein Mittel gegen Bettwanzen-Bisse in den Urlaub mitzunehmen. Hierfür empfehlen sich Salben oder Medikamente (beispielsweise Antihistaminika oder Cortison), die in der Apotheke erhältlich sind.

So erkennen Sie einen Befall durch Bettwanzen


Obwohl die Bettwanzen-Stiche ersichtlich sind, lässt sich dadurch trotzdem nicht konkret sagen, ob die Stiche tatsächlich auch von Bettwanzen stammen. Bemerken Sie jedoch in einer Jahreszeit Stiche an Ihrem Körper, in der kaum andere Stechinsekten vorkommen (im Winter), so liegt der Verdacht nahe, dass Bettwanzen im Spiel sind. Bettwanzen bleiben bis zur nächsten Blutmahlzeit in ihren Verstecken und hinterlassen dort Spuren.

Zum einen kann man am Kot, zum anderen an ihren Häutungshüllen erkennen, ob ein Befall der kleinen Blutsauger vorliegt. Um die Bettwanzen ausfindig zu machen, sollten neben Lattenrost, Matratze und Co. auch Verstecke wie diese abgesucht werden:

  • an Lichtschaltern
  • in Steckdosen
  • hinter Bilderrahmen

Gerade ausgewachsene Bettwanzen sind bei genauem Hinsehen auch mit bloßem Auge erkennbar. Wenn die Bettwanzen ihre Verstecke verlassen und hungrig sind, kommen sie zum Vorschein und können bei genauem Hinsehen erkannt werden. Falls Sie einen kleinen Blutsauger sehen, Kotspuren oder Häutungshüllen entdecken, so sind das ziemlich sichere Indizien für Bettwanzen. Dann sollten Sie zeitnah einen Schädlingsbekämpfer zurate ziehen, um den Befall von Bettwanzen zu stoppen. Wenn Sie selbst nichts finden, aber trotzdem den Verdacht auf Bettwanzen haben, dann kann auch ein Bettwanzenspürhund dabei helfen, die Tierchen ausfindig zu machen. Bei der Bekämpfung kann der Hund allerdings nicht helfen.

Bettwanzen bekämpfen


Eine wissenschaftliche Studie hat gezeigt, dass Bettwanzen äußerst resistent gegen manche Insektizide (Insektenbekämpfungsmittel) geworden sind. Schädlingsbekämpfer können deswegen bei Bettwanzenbefall mit diesen Mitteln teilweise nicht mehr helfen.

Wenn die Bettwanzen-Abwehr mit dem Insektenbekämpfungsmittel nicht anschlägt, hat der Schädlingsbekämpfer noch weitere Möglichkeiten. Eine andere Methode ist eine Wärmebehandlung. Diese kommen aber bei weitem noch nicht so oft zum Einsatz wie das Insektenbekämpfungsmittel.

Um alle Tierchen zu erwischen, die Sie beißen und im schlimmsten Fall vom Schlafen abhalten, muss der Fachmann die Wohnung oder das Haus genauestens nach den Übeltätern absuchen. Überall, wo Spuren zu finden sind, muss das Mittel gesprüht werden. Um alle Verstecke zu entdecken, werden auch Möbel zerlegt und Lichtschalter ausgebaut. Nachdem alles ordnungsgemäß besprüht ist, muss im Abstand von drei Wochen nochmals kontrolliert werden, ob die Bettwanzen vollständig bekämpft wurden4. Gegebenenfalls muss die ganze Prozedur wiederholt werden, damit Sie in Zukunft frei von Bettwanzen-Stichen sind.

Bettwanzenbefall vorbeugen

Wer denkt, Bettwanzen kommen nur an hygienisch bedenklichen Orten vor, der liegt falsch. Auch an sauberen Orten lassen sich die Wanzen nieder und nisten sich ein. Einen Vorteil bringt eine gute Hygiene trotzdem mit sich: Sie erkennen die Hinterlassenschaften (Kot, Häutungshüllen) in einem sauberen Umfeld besser und kann die Bettwanzen so schneller bekämpfen.

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