Häufig gestellte Fragen zu Bremsen- und Mückenstichen


Ist ein Mücken- oder Bremsenstich gefährlich?

Ein Bremsenstich oder Mückenstich ist normalerweise nicht gefährlich, kann jedoch zu unangenehmen Symptomen wie Schmerzen, Schwellungen und Juckreiz führen. In seltenen Fällen treten jedoch auch allergische Reaktionen auf, die eine ärztliche Versorgung erfordern.

Warum tut ein Bremsenstich so weh?

Ein Bremsenstich verursacht Schmerzen aufgrund der Art des Stichs. Bremsen haben kräftigere Mundwerkzeuge als Mücken. Mit diesen durchdringen sie die oberen Hautschichten um Blut zu saugen. Dieser Stechvorgang kann zu einer schmerzhaften Reaktion führen.

Was hilft gegen Mückenstiche und Bremsenstiche?

Um die Beschwerden eines Mückenstichs oder Bremsenstichs zu lindern, können kühlende Maßnahmen wie Eispackungen oder Umschläge helfen. Wenn Sie die Einstichstelle mit Antihistaminika-Cremes oder -Gelen behandeln, kann dies den Juckreiz reduzieren. Solche Produkte erhalten Sie rezeptfrei in der Apotheke.

Wieso jucken Bremsen- und Mückenstiche?

Der Stich einer Mücke oder Bremse juckt, weil der Speichel, den das Insekt beim Stechen abgibt, eine allergische Reaktion in der Haut auslösen kann. Dies führt zur Freisetzung von Histamin, das den Juckreiz verursacht.

Bremse oder Mücke — wo liegt der Unterschied?


Stechinsekten wie Bremsen und Mücken gibt es weltweit und sie stechen sowohl Tiere, als auch Menschen. Bei beiden Insektenarten stechen nur die weiblichen Exemplare, um an Proteine aus dem Blut zu gelangen. Das Eiweiß benötigen die Tiere für die Entwicklung ihrer Eier. Zusätzlich zu dieser Gemeinsamkeit gibt es jedoch Unterschiede, anhand derer sich die Blutsauger voneinander unterscheiden:1,2 

  • Größe: Bremsen sind im Vergleich zu Mücken deutlich größer. Der Körperbau ähnelt dem einer Stubenfliege, je nach Art können sie bis zu 25 Millimeter lang werden. Mücken werden hingen nur 6 bis 10 Millimeter lang. 
  • Körperbau: Der Körperbau der Bremsen ist gekennzeichnet durch einen breiten großen Kopf mit einem langen Rüssel und einem braunen Körper. Mücken hingegen haben einen filigranen Körperbau, mit langen Beinen, einem langen Rüssel und behaarten Flügeln. 
  • Flugverhalten: Bremsen sind bekannt dafür, sich schnell und lautlos zu nähern. Es gibt aber auch Bremsen, die Brumm-Geräusche von sich geben. Sie sind geschickt im Fliegen und bewegen sich sehr flink. Mücken hingegen sind in ihrem Flugverhalten meist langsamer und weniger wendig. Ihr Summen ist meist nur direkt neben dem Ohr wahrnehmbar. 
  • Eiablage: Was die Eiablage betrifft, legen Mücken ihre Eier hauptsächlich in stehenden Gewässern ab. Bremsen hingegen nutzen zusätzlich noch Pflanzen oder den Boden als mögliche Ablageorte für ihre Eier. 
Fotografische Darstellung einer Rinderbremse (Tabanus bovinus) Abbildung: 1 Bremse
Bild einer Stechmücke, die auf der Haut eines Menschen sitzt. Abbildung 2: Stechmücke

Der Stechvorgang — so kommen Insekten an das Blut


Bremsen und Mücken benutzen ihren Saugrüssel, auch Proboscis genannt, um die oberen Hautschichten zu durchdringen. Dabei bohren sie sich mit ihren Stechwerkzeugen durch die Haut und hinterlassen winzige Wunden, aus denen Blut austritt. Während des Stechvorgangs bilden die Insekten zwei Kanäle: Durch den einen Kanal nehmen sie Blut auf, um ihre Nahrungsbedürfnisse zu stillen, während sie durch den anderen Kanal ihren Speichel in die Haut abgeben. 

Der Speichel der Insekten enthält verschiedene chemische Substanzen: 

  • Einige Stoffe wirken gerinnungshemmend, um das Blut flüssig zu halten. Der reibungslose Blutfluss gewährleistet damit eine einfache Nahrungsaufnahme für die Insekten. 
  • Andere Substanzen wirken leicht betäubend, um den Schmerz des Stichs zu reduzieren und den Wirt nicht aufmerksam zu machen. Die Inhaltsstoffe des Speichels führen bei vielen Menschen zu einer kleinen lokalen allergischen Reaktion der Haut, beispielsweise Juckreiz.  

Es gibt jedoch einige Unterschiede im Erscheinungsbild und der Beschaffenheit des Stechapparats. Bremsen haben in der Regel größere und kräftigere Stechrüssel als Mücken, um tiefer in die Haut einzudringen. Ihre Stechwerkzeuge sind auch robuster und können daher beim Stich stärkere Reaktionen wie Juckreiz oder Schwellungen hervorrufen. 

Stich oder Biss?

Ein „Bremsenstich“ bezeichnet den Vorgang, bei dem eine Bremse die Haut durchdringt, um Blut zu saugen. Einige Menschen verwenden auch den Ausdruck "Bremsenbiss", um zu betonen, dass die Bremse mit ihrem Mundwerkzeugen die Haut öffnet. "Stich" oder "Biss" hängt manchmal von regionalen oder individuellen Vorlieben ab, genau genommen handelt es sich aber um einen Stich. Gleiches gilt für "Mückenbiss" und "Mückenstich".

Hautreaktionen beim Menschen


Die Reaktionen bei Menschen aufgrund von Stichen können je nach individueller Empfindlichkeit und Verträglichkeit gegenüber Histamin, das beim Stechen injiziert wird, variieren. Bei Mücken- und Bremsenstichen sind jedoch einige typische Anzeichen zu beobachten.

Bremsenstiche erkennen

Besonders aktiv und stechlustig sind Bremsen in der warmen Jahreszeit, insbesondere an schwülen Tagen. Ein Bremsenstich lässt sich durch bestimmte Symptome leicht erkennen: 

  • Ein (starker) Schmerz tritt sowohl während des Stichs als auch danach auf. 
  • Es kommt zu einer großflächigen Rötung und Schwellung der Haut im Bereich des Stichs. 
  • Es kann zu Juckreiz kommen. 
  • Gelegentlich tritt nach dem Stich Nachbluten auf. 

Manchmal bleibt die Bremsenart sogar nach dem Stich an der betroffenen Stelle haften. Bremsen sind bekannt dafür, sich nur schwer vertreiben zu lassen und bevorzugen wenig behaarte Körperstellen als Ziel für ihre Stiche. 

Ein Mückenstich löst starken Juckreiz aus

Das Erkennen eines Mückenstichs fällt meist nicht schwer, da er sich durch folgende Anzeichen leicht feststellen lässt: 

  • Starker Juckreiz, besonders, wenn an der Einstichstelle gekratzt wurde. 
  • Die Stichstelle ist gerötet. 
  • Es bilden sich etwa ein Zentimeter große Quaddeln (weiß oder rötlich), die kurz nach dem Mückenstich in eine Papel (Knötchen, erbsengroße Verdickung der Haut) übergehen.3 Wird die Papel in Ruhe gelassen, heilt sie von selbst ab. Von dem Mückenstich ist dann nach wenigen Tagen nichts mehr zu erkennen. 
  • Der Stichkanal erscheint glasig hell und ist später flüssigkeitsgefüllt und dunkelt nach.  

Oft bleibt es nicht bei einem Mückenstich, denn das Mückenweibchen kann mehrmals zustechen und saugt solange bis es satt ist. Diese Mehrfachstiche führen zu einem starken Juckreiz. 

Bild vom Nacken eines Jungen mit Insektenstichen.

Interessant!

Die Symptome auf Mücken- und Bremsenstiche können individuell variieren. Manche Menschen reagieren empfindlicher und zeigen stärkere Symptome, während andere möglicherweise kaum Probleme haben. Bei starken allergischen Reaktionen oder anhaltenden Beschwerden ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, um eine angemessene Behandlung zu erhalten.

Warum stechen Mücken und Bremsen?


Weibliche Bremsen sind stets auf der Suche nach warmblütigen Tieren und Menschen. Durch ihre feinen Fühler können sie chemische Substanzen im Schweiß und Atem von Menschen und Tieren wahrnehmen, ebenso wie deren Körperwärme. Diese Signale ziehen sie selbst über große Entfernungen hinweg an.1 

Die Wirtsfindung der weiblichen Stechmücken wird durch ähnliche Faktoren beeinflusst: Zum einen reagieren sie auf optische Reize, wie sich bewegende dunkle Objekte. Zum anderen spielen Wärme, feuchte Luft, ausgeatmetes Kohlendioxid und Körpergeruch (Schweiß, Harn, Blut) eine Rolle. Die Stechmücken nehmen Kohlendioxid und Körperdüfte mit ihren Fühlern (Antennen) wahr.2 

Mythos „süßes Blut“

Mücken bevorzugen kein „süßes Blut“. Die Vorliebe der Mücken für bestimmte Menschen basiert, wie oben beschrieben, auf verschiedenen Faktoren wie Körpergeruch, Schweiß und anderen chemischen Signale, aber nicht auf dem Geschmack des Blutes.

Behandlung und Vorbeugung von Mückenstichen und Bremsenstichen


Die Erste Hilfe Maßnahmen bei Mückenstichen und Bremsenstichen unterscheidet sich: Mückenstiche sind meistens so klein und harmlos, dass sie nicht behandelt werden müssen. Das gilt natürlich nicht bei Insektengiftallergien, die eine ärztliche Versorgung erfordern.

Bereitet ein Mückenstich Beschwerden, hilft es unter anderem, den Stich zu kühlen. Der Biss einer Bremse ruft hingegen größere Schmerzen und auch starken Juckreiz hervor. Kühlen Sie den Bremsenstich sofort mit den Mitteln, die Sie vor Ort vorfinden. Das kann mit Wasser oder einem feuchten Umschlag geschehen. Auch Eis eignet sich zum Kühlen, hier sollten Sie ein Tuch dazwischen legen, um Ihre Haut zu schützen. 

Wenn es juckt, nicht kratzen!

Das Kratzen reizt die Haut weiter und kann zu einer erhöhten Schwellung, Rötung und sogar zu Infektionen oder einer Entzündung führen.

Behandlung: Mittel gegen Insektenstiche

In Apotheken sind kühlende Gele erhältlich, die den Juckreiz lindern und bei Insektenstichen angewendet werden können, um mögliche Schwellungen zu behandeln. Lassen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke beraten.  

Insektengiftallergiker benötigen häufig eine Behandlung mit kortisonhaltigen Cremes oder mit speziellen Medikamenten, welche die allergische Reaktion lindern. Lassen Sie sich hierbei unbedingt von Ihrem Arzt beraten.

Den Biss einer Mücke oder Bremse können Sie unter Umständen auch mit verschiedenen Hausmitteln behandeln. Mögliche Linderung verschaffen Sie sich durch: 

  • das Auftragen von Aloe Vera Gel 
  • das Einreiben mit Zitronensaft 
  • das Auftragen von ätherischen Ölen, wie beispielsweise Teebaum- oder Lavendelöl 

Auch das Auflegen von einem gekühlten Kamillenteebeutel oder das Einreiben mit Apfelessig kann helfen. Tritt infolge der angewandten Hausmittel keine Besserung ein oder verschlimmern sich Symptome an der Einstichstelle (Ausbreitung der Schwellung oder Rötung), sollten Sie einen Arzt aufsuchen.

Vorbeugung: Was schützt vor Bremsenstichen und Mückenstichen?

Um es erst gar nicht zum Stich kommen zu lassen, gibt es mehrere Tipps, mit denen Sie sich vorab schützen können. So können Sie sich beispielsweise Mückenschutzmittel besorgen. Die sogenannten Repellentien wehren zuverlässig Mücken und Bremsen, aber manchmal auch Zecken ab.

Ebenso sollten Sie darauf achten, dass in Ihrem Garten keine stehenden Gewässer für Mücken erreichbar sind. Die Mückenweibchen legen ihre Eier zum Beispiel in eine Regentonne oder in einen Gartenbrunnen ab. Wenn die Mücken bei Ihnen im Garten schlüpfen, werden Sie einer größeren Mückenplage kaum entgehen.  

Tipp: Legen Sie ein Holzbrett oder einen anderen passenden Deckel auf Regentonnen, so dass die Mückenweibchen das Wasser in der Tonne nicht erreichen können! Pflanzen wie Zitronengras oder Lavendel wird zudem eine mückenabwehrende Wirkung nachgesagt. 

Folgen und Krankheiten durch Mücken- und Bremsenstiche


Während des Saugvorgangs der Mücke können auch Krankheitserreger ihren Weg in den menschlichen Körper finden. Obwohl derzeit in Mitteleuropa nur wenige durch Stechmücken übertragene Krankheiten verbreitet sind, steigt die Besorgnis vor dem Hintergrund des Klimawandels. Die verbesserten klimatischen Bedingungen sind unter Umständen sowohl für bestimmte Stechmückenarten als auch für Krankheitserreger günstig, sodass stabile Populationen in Europa entstehen könnten. Es besteht die Möglichkeit, dass Viruserkrankungen wie  

auch in unseren Breitengraden auftreten – ein Szenario, das bereits in der jüngeren Vergangenheit bei Epidemien wie Chikungunya und dem West-Nil-Virus in Europa beobachtet wurde. 

In Deutschland sind bisher keine Fälle bekannt, in denen Krankheiten durch Bremsen übertragen wurden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass Bremsen Lyme-Borreliose übertragen könnten. Es ist wichtig zu beachten, dass der Zusammenhang zwischen Bremsenstichen und Krankheitsübertragung beim Menschen bisher nicht genau beobachtet und erkannt wurde. Daher ist es ratsam, die gestochene Stelle im Auge zu behalten und bei Auffälligkeiten einen Arzt aufzusuchen.1

Gut zu wissen!

Wenn Sie eine Reise planen, ist es wichtig, sich im Voraus umfassend zu informieren. Eine gute Anlaufstelle ist das Auswärtige Amt oder die entsprechende Gesundheitsbehörde vor Ort. Dort erhalten Sie aktuelle Informationen und Reisehinweise, die auch gesundheitliche Risiken durch Insektenstiche abdecken. Zusätzlich kann es sinnvoll sein, eine reisemedizinische Beratung in Anspruch zu nehmen. Vereinbaren Sie hierfür einen Termin bei einem Tropenmediziner oder einem Facharzt für Infektionskrankheiten.

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Stephanie Letz Schon früh schrieb Stephanie Letz gerne an eigenen Texten. Später weckte die langjährige Arbeit in der Radiologie ihr Interesse für die Medizin und Gesundheitsthemen. Um die Leidenschaft aus der Kindheit damit zu verknüpfen, entschied sie sich für ein Journalismus-Studium mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaft an der Hochschule Ansbach. Stephanie Letz Autorin kanyo® mehr erfahren
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