Sandmücken: Auffällige Flügel- und Körperbehaarung


Sandmücken gehören zur Familie der Phlebotomidae. Bis 1964 hat man sie gemeinsam mit den Schmetterlingsmücken zu einer Gesamtgruppe zusammengefasst, den Psychodidae. Wegen ihrer auffallenden Behaarung an Körper und Flügeln wurden Sandmücken als Schmetterlingsmücken bezeichnet. Sandmücken sind sehr klein und tragen im Gegensatz zu den Schmetterlingsmücken ihre Flügel nicht wie ein Dach über den Körper, sondern halten diese aufrecht nach oben, vergleichbar mit Engelflügeln.  

Sandmücken – Vorkommen und Entwicklung


Sandmücken kommen weltweit vor und sind mit rund 700 Arten vor allem in den Tropen, Subtropen, Amerika und Asien vertreten. Als Brutplätze dienen Höhlen, Erdspalten, Schutthaufen und Nagerbauten. Aber auch Tierställe, vor allem von Hühnern, dienen als Brutplatz. Die Larven der Sandmücken ernähren sich von organischem Material, beispielsweise von Insektenresten oder Abfällen. Das Entwicklungsstadium, also die Entwicklung vom Ei bis zum Schlüpfen der Mücke, ist bei den meisten Sandmückenarten innerhalb von vier Wochen abgeschlossen.

Sandmückenstiche: Dünne Hautstellen bevorzugt


Bei den Sandmücken saugen wie bei allen anderen Mückenarten nur die weiblichen Tiere Blut. Sie haben kräftige und kurze Mundwerkzeuge, die als Stechapparat beim Blutsaugen genutzt werden. Sandmücken sind nachtaktive Insekten und sind vor allem an warmen, windstillen und feuchten Abenden auf der Suche nach geeigneten Wirten. Dabei halten sich Sandmücken bevorzugt in der Nähe ihrer Brutplätze auf und stechen vorwiegend Vögel und Reptilien.

Nur wenige Arten saugen beim Menschen Blut und suchen dort Stellen mit dünner Haut auf wie im Gesicht, an Händen und Füßen sowie an Knöcheln. Sandmückenstiche jucken sehr stark und das auch für längere Zeit.

Sandmückenstiche als Auslöser des Pappataci-Fiebers (Sandmückenfieber)


Das Virus des Pappataci- oder des Dreitage-Fiebers wird von Sandmücken, vor allem von Phlebotomus papatasi, übertragen. Die Krankheit wurde lange Zeit Hundsfieber genannt, da man sich bei der Infektion "hundeelend" fühlt. Schon ein Sandmückenstich reicht aus, um sich mit dem Pappataci-Fieber zu infizieren. Drei bis vier Tage nach dem Sandmückenstich kommt es zu hohem Fieber, Schwäche- und Schwindelgefühl, fehlendem Appetit, Durchfällen, die von Übelkeit begleitet sein können. Nach weiteren drei Tagen klingt das Fieber ab. Schwäche und Durchfälle können noch länger bestehen bleiben.

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