Häufig gestellte Fragen zum Krankheitsüberträger Mücke


Was sind Lebensräume krankheitsübertragender Mücken?

Der Krankheitsüberträger Mücken lebt vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten. In Europa ist er noch nicht besonders stark verbreitet, dennoch gab es in den letzten Jahren immer wieder Fälle von heimisch gewordenen, exotischen Stechmückenarten. Laut Wissenschaftlern sind vor allem die Globalisierung (mitsamt dem internationalen Handel und Reisen) sowie der Klimawandel verantwortlich dafür.

Welche Mückenarten übertragen Krankheiten?

Zu den invasiven Mücken-Arten in Europa, die im Zusammenhang mit der Übertragung von Krankheiten stehen, gehören zum Beispiel die asiatische Tigermücke, die Gelbfiebermücke sowie die koreanische und asiatische Buschmücke.

Gibt es auch ungefährliche Mückenarten?

Ja, denn nicht jede Mücke benötigt Blut von einem Wirt, um überleben zu können. Somit kann auf diesem Weg auch kein Krankheitserreger übertragen werden. Beispielsweise zählen zu den nicht blutsaugenden Mückenarten Schnaken, Wintermücken oder Zuckmücken.

Welche Krankheiten werden durch Mückenstiche ausgelöst?

Unter anderem zählen zu den weltweit von Mücken übertragenenen Krankheiten Malaria, das Gelbfieber, das Dengue-Virus, Leishmaniose, das Zika-Virus, die afrikanische Schlafkrankheit, die Flussblindheit, das Rift-Valley-Fieber oder die japanische Enzephalitis. In Europa und Deutschland sind diese Krankheiten derzeit nicht gängig.

Was schützt vor krankheiterregenden Mückenstichen?

Neben dem Bewusstsein für die Risiken (etwa im Urlaub), helfen auch Fliegenschutzgitter, Mückenrepellents, pflanzliche Mittel wie Teebaum- oder Eukalyptusöl, Räucherspiralen zum Anzünden oder Verdampfer für die Steckdose.

Wo leben Mücken, die Krankheiten übertragen können?


Mücken sind nicht nur lästig und können bei empfindlichen Personen zu allergischen Reaktionen führen. Vor allem in tropischen und subtropischen Gebieten sind sie Überträger zahlreicher Krankheitserreger. Viren, Bakterien aber auch Parasiten gelangen durch den Mückenstich über das Blut in den menschlichen Organismus und können dort zu einer Infektion führen. In Europa sind Stechinsekten, die gefährliche Viren in sich tragen, bislang noch nicht sehr weit verbreitet. Allerdings gab es in den letzten Jahren vermehrt Fälle von heimisch gewordenen, exotischen Mückenarten, die durchaus als Krankheitsüberträger gelten. Vor allem die Globalisierung und der Klimawandel — der für ansteigende Durchschnittstemperaturen und mildere klimatische Bedingungen sorgt — werden von Experten als Ursachen für die Verbreitung vermutet.  

Im Jahr 2019 beispielsweise wurden mehrere Menschen in Südfrankreich mit dem Zika-Virus infiziert, das durch die asiatische Tigermücke übertragen wurde.1 Aber auch in Deutschland haben Wissenschaftler bereits verschiedene (exotische) Stechmückenarten als potenzielle Überträger von Krankheiten identifiziert. Zu diesen gehören etwa:  

  • Buschmücke  
  • Tigermücke  
  • gemeine Stechmücke (Culex pipiens)  

Vor allem letztere — die bei uns heimisch ist — gilt mittlerweile als mögliche Trägerin des sogenannten West-Nil-Fiebers — hierfür wurden der Raum Berlin, der gesamte Osten und der Norden Deutschlands als Risikogebiet eingestuft.1

Infektionsgefahr beim Reisen

Insbesondere bei Fernreisen sollte sich jeder Urlauber vorab über die lokalen Gegebenheiten, Infektionsrisiken (inklusive jener infolge von Mückenstichen) sowie damit einhergehenden, potenziellen Krankheiten und Vorsichtsmaßnahmen informieren. Nutzen Sie dazu das Informationsangebot des Auswärtigen Amts oder der Reisemedizinischen Länderinformation.

Bild eines tropischen Regenwalds mit erhöhter Gefahr durch krankheitsübertragende Mücken

Gibt es auch ungefährliche Mückenarten?


Ja, nicht jede Mücke ist ein Krankheitsüberträger, denn der Großteil der Mückenarten sticht überhaupt nicht. So saugen beispielsweise Schnaken (Tipulidae), Wintermücken (Trichoceridae) und Zuckmücken (Chironomidae) kein Blut. Darüber hinaus stechen unter den blutsaugenden Arten in vielen Fällen auch nur die weiblichen Tiere, da sie — neben der eigenen Ernährung — vor allem für die Fortpflanzung beziehungsweise die Nährstoffversorgung der Eier Blut benötigen. Die männliche Mücke ernährt sich dagegen häufig nur von Blütensäften und braucht keine Blutmahlzeit. Sie stellt somit tendenziell auch keine Gefahr hinsichtlich der Übertragung von Krankheiten dar.

Welche Mücken in Europa übertragen Krankheiten?


Laut dem Robert Koch Institut haben sich in den vergangenen Jahren — aufgrund von Klimaveränderungen, vermehrtem Handel und internationalen Reisen — einige sogenannte invasive Mücken-Spezies (IMS) in Europa verbreitet, die in einen Zusammenhang mit der Übertragung von Krankheiten gebracht werden.2 Sie stellen damit ein nicht zu unterschätzendes Risiko für die öffentliche Gesundheit dar und werden zum Teil auch von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der Europäischen Gesundheitsbehörde (ECDC) genau beobachtet.3 Zu diesen Mückenarten zählen beispielsweise: 

  • Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) 
  • Gelbfiebermücke (Aedes aegypti) 
  • American Rock Pool Moskito (Aedes atropalpus) 
  • Koreanische Buschmücke (Aedes koreicus) 
  • Fiebermücken (Gattung Anopheles) 
  • Asiatische oder japanische Buschmücke (Aedes japonicus) 
  • Östliche Baumlochmücke (Aedes triseriatus) 

Basierend auf der derzeitigen Lage sorgen stärker betroffene Länder (zum Beispiel Spanien, Italien, Frankreich, Belgien oder Holland) regelmäßig für regionale Bekämpfungsmaßnahmen — unter anderem mit Insektenmitteln —, die, rechtzeitig eingesetzt, große Teile der Mückenpopulation eliminieren.3 Auf diese Weise sollen die Ausbreitung der Arten und Krankheitsübertragungen möglichst reduziert werden. 

Diese Krankheiten können durch Mückenstiche ausgelöst werden


Jahr für Jahr sterben Millionen Menschen an Malaria, das durch Fiebermücken übertragen werden kann. Das Tückische bei einer Infektion mit Malaria: Die Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf und Gliederschmerzen ähneln einer Grippe und treten häufig erst nach der Rückkehr aus dem Urlaub auf. Die Inkubationszeit beträgt unter Umständen mehrere Wochen. 

Zu weiteren Krankheiten, die durch Mückenstiche übertragen werden können, zählen beispielsweise: 

  • Das Gelbfieberist eine Tropenkrankheit, kommt in Afrika und Lateinamerika vor und wird durch Gelbfiebermücken übertragen. Zu den Symptomen der Erkrankung gehören hohes Fieber und Phasen, in denen kein Fieber auftritt (ähnliche Symptome wie bei Malaria). Die Krankheit kann zu erheblichen Organschädigungen — insbesondere der Leber — führen. 
  • Das Dengue-Fieber (Dengue-Virus) ist in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet und wird durch Tigermücken übertragen. Eine Impfmöglichkeit gibt es bisher nicht. Auch bei dieser durch Viren übertragbaren Krankheit treten grippeähnliche Symptome und Hautausschläge auf. 
  • Leishmaniose tritt in den Tropen, dem östlichen Afrika, im Mittelmeerraum und Asien auf und wird durch Sandmücken übertragen. Die Krankheit wird durch Protozoen (einzellige Kleinstlebewesen) ausgelöst, welche Haut, Schleimhäute oder innere Organe befallen können. 
  • Das Zika-Virus wird in erster Linie von Gelbfiebermücken (Aedes aegypti) übertragen, ist unter anderem in Mittel- und Südamerika verbreitet und verläuft häufig asymptomatisch. Wenn Beschwerden auftreten, klagen Betroffene zum Beispiel über Müdigkeit, Juckreiz, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Bindehautentzündungen oder Fieber. Nicht selten dauert es mehrere Wochen bis Symptome auftreten (Inkubationszeit). Üblicherweise kommt es im Zusammenhang mit dem Zika-Virus nur sehr selten zu Todesfällen. 
  • Die afrikanische Schlafkrankheit (Trypanosomiasis) wird in Afrika vor allem von Tsetsefliegen verbreitet. Zunächst kommt es oftmals zu einer schmerzlosen Schwellung am Einstich, wonach Fieber, Lymphknotenschwellungen oder Ödeme auftreten können. Im weiteren Verlauf sind Nervenstörungen, Verwirrtheit, Krampfanfälle sowie ein erhöhtes Schlafbedürfnis und Schwäche möglich. Unbehandelt hat die afrikanische Schlafkrankheit einen meist tödlichen Verlauf. 
  • Flussblindheit (Onchozerkose) wird in Afrika und Amerika von einigen Kriebelmücken-Arten (Simuliidae) mit sogenannten Fadenwürmern übertragen. Dieser Parasit ist der Erreger der Flussblindheit und führt zu kartoffelgroßen Gewebeknoten, die an Beinen, Rumpf und Kopf entstehen können. Zur Blindheit führt die Erkrankung erst, wenn aus der Bindegewebskapsel so genannte Mikrofilarien (Larven des Fadenwurms) auswandern. Die Mikrofilarien werden nur von den weiblichen Fadenwürmern abgegeben und sind in der Lage im ganzen Körper umherzuwandern. Schließlich gelangen sie in die Augen und lösen dort Hornhauttrübungen aus oder schädigen den Sehnerv. 
  • Das West-Nil-Fieber kommt weltweit vor. Meistens verläuft die Erkrankung unbemerkt und ohne spürbare Symptome. In seltenen Fällen treten Fieber, Kopf- und Augenschmerzen bis hin zu Enzephalitis (Entzündung des Gehirns) oder Meningitis (Hirnhautentzündung) auf. 
  • Das Rift-Valley-Fieber wird vor allem in den tropischen Teilen Afrikas durch Mückenstiche übertragen, eine Schutzimpfung ist möglich. Bei der Krankheit treten ebenfalls grippeähnliche Symptome auf. Das Rift-Valley-Fieber kann zum Erblinden und zu Leberschäden führen. 
  • Japanische Enzephalitis wird vor allem in Indien, Fernost und Russland durch Mückenstiche übertragen, eine Impfung ist möglich. Die Krankheit ruft eine Hirnhautentzündung hervor, die zu bleibenden Schäden am Nervensystem führen kann. 

Haben Sie — etwa im Anschluss an eine größere Reise — ohne klar erkennbare Ursache mit manchen der hier genannten Beschwerden zu kämpfen? Dann ist es empfehlenswert, umgehend mit Ihrem Hausarzt Kontakt aufzunehmen. Auch bei einem bloßen Verdacht kann der Arzt mögliche Bedenken ausräumen oder eine bestehende Infektionskrankheit rechtzeitig aufdecken.  

Was schützt vor krankheitserregenden Mückenstichen?


Unabhängig ob oder wo Sie im Urlaub sind — gegen Mücken und ihre (möglicherweise krankheitserregende) Stiche gibt es verschiedene Maßnahmen. Beispielsweise gehören dazu: 

  • Fliegenschutzgitter oder Netze gegen Insekten am Fenster und direkt über dem Schlafplatz 
  • Mückenschutzmittel und Repellentien (mit den Wirkstoffen Icaridin oder Diethyltoluamid) 
  • pflanzliche Mittel wie Teebaum-, Eukalyptus- oder Zitronellaöl 
  • kühle Zimmertemperatur durch Klimaanlagen (beispielsweise im Hotelzimmer) 
  • Räucherspiralen zum Anzünden 
  • Verdampfer für die Steckdose (für Innenräume) 

Darüber hinaus sollte sich jeder Urlauber genau über das Reiseziel und die dortigen Gegebenheiten und (gesundheitlichen) Risiken informieren. Des Weiteren ist es empfehlenswert, beim Kauf von Mückensprays oder ahnlichen Mitteln, auf (gesetzlich kontrollierte) Produkte aus der EU zu setzen und diese nur im Notfall vor Ort im fern gelegenen Urlaubsort zu erwerben.  

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Jan Zimmermann Egal ob Video, Foto oder Text – Hauptsache die Kreativität kommt nicht zu kurz. Noch während seines Masterstudiums der Medienwissenschaften und der Arbeit als Multimedia Content Creator in München, entwickelte Jan Zimmermann eine Passion für das Schreiben. Seit 2018 lebt er diese als Medizinredakteur bei kanyo® aus. Jan Zimmermann Medizinredakteur und Medienwissenschaftler kanyo® mehr erfahren
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