Häufig gestellte Fragen zu Wanzen- und Flohstichen:


Flöhe und Wanzen: Stechen oder beißen sie?

Bei Wanzen und Flöhen wird häufig synonym von Stichen und Bissen gesprochen. Stechen bedeutet, dass ein Stachel in die Haut des Opfers eingeführt wird, beim Beißen werden Mundwerkzeuge aufeinander zubewegt. Tatsächlich besitzen die Insekten keinen Wehrstachel (wie beispielsweise Wespen) aber einen Stechrüssel, der in die Haut des Opfers eingeführt wird. Für Zoologen ist somit klar: Flöhe und Wanzen stechen.1

Woran lassen sich Flohstiche erkennen?

Es zeigen sich kleine punktförmige Papeln, die meist stark jucken. Oft liegen drei Stiche in einer Dreiecksform.

Wie lange jucken Flohbisse?

Flohbisse jucken meist nicht sofort, sondern frühestens nach 5 Minuten – manchmal aber auch erst nach 24 Stunden.2 Der Juckreiz kann mehrere Tage anhalten.7

Wie sehen Wanzenstiche aus?

Wanzen stechen mehrmals hintereinander und hinterlassen rote Flecken auf der Haut („Wanzenstraße“), die sich zu größeren Quaddeln entwickeln können. Die Stiche ähneln denen von Flöhen.

Was hilft bei Flohbissen und Wanzenbissen?

Der Juckreiz kann mithilfe von hydrocortisonhaltigen Salben behandelt werden. Ebenso verschaffen elektronische Stichheiler, kühlende Gels oder Umschläge sowie Mückenpflaster oft Linderung.

Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Floh- und Wanzenstichen


Flöhe und Bettwanzen sind blutsaugende Insekten, die auch den Menschen befallen und stark juckende Stiche hinterlassen. Beide Plagegeister sind zudem nachtaktiv und lichtscheu. Tagsüber bekommt man sie daher kaum zu Gesicht. Dann verstecken sie sich häufig hinter Bildern oder Gardinen. Erst nachts, wenn der Mensch im Bett schläft, krabbeln sie heraus und suchen sich ihr nächstes Opfer. Gemeinsam haben Flöhe und Wanzen ebenfalls, dass sie meist mehrmals hintereinander zuschlagen und typischerweise mehrere Stich-/Bissspuren in einer Reihe hinterlassen.

Während Bettwanzen jedoch vor allem an Stellen zustechen, die nicht vom Pyjama oder Nachthemd bedeckt sind, machen Flöhe auch vor bekleideten Körperpartien nicht halt. Zudem hinterlassen Bettwanzen oft blutige Einstichstellen, weshalb sich bei genauerem Hinsehen kleine Blutflecke auf der Bettwäsche finden lassen.6

Flohstiche erkennen: Darauf können Sie achten


Flohstiche treten oft in Reihen oder wie abgebildet in Dreiergruppen auf.

Weltweit existieren etwa 2.000 verschiedene Floharten, in Deutschland etwa 66.3 Die Parasiten haben es vor allem auf Säugetiere und Vögel abgesehen und leben in deren Schlafstätten. Auch, wenn zum Beispiel Hunde- oder Katzenflöhe bei engem Zusammenleben mit den Haustieren den Menschen befallen können, hat eine Flohart sich besonders auf den Menschen spezialisiert – der sogenannte Menschenfloh (Pulex irritans).

Da sie sich tagsüber gut versteckt halten, mit bloßem Auge kaum erkennbar sind und schnell wegspringen, ist es oft schwer festzustellen, ob wirklich Flöhe für die juckenden Stiche verantwortlich sind. Denn erst in der Nacht befallen sie den ahnungslosen Schläfer, um Blut zu saugen.

Folgende Hinweise deuten jedoch darauf hin, dass es sich um Flohstiche handelt:

  • Die Einstiche treten oft in einer Dreiergruppe auf. Die ersten Stiche sind „Probestiche“, um geeignete Körperstellen für die Blutmahlzeit ausfindig zu machen.2
  • Im Zentrum der Hautrötung ist ein roter Punkt erkennbar, der durch die Einblutung in die Haut entsteht. Durch Kratzen kommt es unter Umständen zu stark juckenden Entzündungen der Haut.4
  • Es bildet sich meist eine Papel (erbsengroße Verdickung der Haut), die tagelang bestehen bleibt.
  • Allergische Reaktionen werden beim Menschen durch Flohstiche nur selten verursacht.

Besonders fies

Bei jedem erneuten Flohstich wird zudem die Haut sensibilisiert, wodurch die früheren Stichstellen wieder zu jucken beginnen können. Dieses Phänomen bezeichnen Experten als "Repetieren". So haben Betroffene manchmal den Eindruck, dass zahlreiche Flöhe zeitgleich am Werk waren. Tatsächlich hat aber nur ein einzelner Floh zugeschlagen.

Wanzenstiche: Wie sehen sie aus?


Menschen werden in unseren Breiten vor allem von Bettwanzen geplagt. Sie sind nur nachts aktiv und saugen Blut bevorzugt an den unbedeckten Hautstellen von Menschen. Bettwanzen besitzen keine Sinnesorgane, um ihre Wirte aus der Entfernung aufzuspüren. Erst in einem Abstand von rund 10 Zentimetern werden sie durch die Körperwärme des Menschen oder des Haustieres angelockt. Aber woran kann man Bettwanzenstiche erkennen?

  • Wanzen neigen zu Mehrfachstichen in unmittelbarer Nähe zur ersten Stichstelle. Dies führt zu nah zueinander gelegenen, oft in Reihe stehenden Stichen („Wanzenstraße“).
  • Die Hautreaktion bei Wanzenstichen ist von Person zu Person unterschiedlich und hängt vom jeweiligen Grad der Sensibilisierung ab. Manche Menschen reagieren auch gar nicht darauf. Bei anderen bilden sich durch wiederholte Wanzenstiche gerötete Erhebungen, sogenannte Quaddeln, deren Durchmesser wenige Millimeter bis einige Zentimeter betragen.5 Diese Quaddeln bleiben für mehrere Tage bestehen und können unterschiedlich stark jucken.
  • Die Stiche bluten womöglich leicht, weshalb Blutspuren auf dem Laken erkennbar sind.6
  • Die Beschwerden können zeitlich verzögert (bis zu einer Woche) auftreten.5

Die Hautreaktionen allein lassen somit keine eindeutige Diagnose zu. Selbst ein Hautarzt ist nicht in der Lage, eindeutig festzustellen, ob eine Bettwanze oder möglicherweise andere stechende Insekten infrage kommen.

Beispiele: Bilder von Bettwanzenstichen:

Bild zeigt Quaddeln infolge von Wanzenbissen auf einem Arm.
Männerbein mit Spuren von Wanzenbissen.
Kinderbeine mit aufgekratzten Wanzenbissen.

Wie lassen sich Floh- & Wanzenstiche behandeln?


Normalerweise heilen sowohl Floh- als auch Wanzenbisse nach einigen Tagen wieder gut ab. Wenn die Stiche jedoch stark jucken oder entzündet sind, verschreibt der Hausarzt meist Hydrocortisonsalben oder Gele mit Antihistaminika, die den Juckreiz lindern.

Illustration zur Darstellung von Behandlungsmöglichkeiten von Floh- und Wanzenstichen.

Wie bei der Behandlung anderer Insektenstiche können zudem folgende Tipps hilfreich sein:

Kratzen sollte hingegen vermieden werden, da sich die Hautstellen ansonsten stark entzünden können.

Wie lässt sich einem Befall mit Flöhen oder Wanzen vorbeugen?


Neben einem gebräunten Teint und Souvenirs bringen viele Urlauber leider auch oft Parasiten aus dem Urlaub mit. Um das zu vermeiden, sollten Sie schon bei Ankunft im Hotel oder Ferienhaus Bett und Matratze auf die Schädlinge untersuchen. Ein Hinweis sind kleine schwarze Kotpünktchen (ähnlich wie schwarzer Pfeffer). Zudem ist es ratsam, Gepäckstücke geschlossen zu halten und mit einiger Entfernung zum Bett aufzustellen. Wenn Sie zu Hause ankommen, sollten Sie Ihre Koffer, wenn möglich, auf dem Balkon auspacken. Alternativ eignet sich die Badewanne. Darin können Sie fliehende Tiere sofort entdecken.

Illustration mit Tipps zur Vermeidung von Floh- und Wanzenbefall auf Reisen.

Aber auch beim Kauf gebrauchter Gegenstände (zum Beispiel auf dem Flohmarkt) ist Vorsicht geboten. Second-Hand-Kleidung gehört gleich in die Waschmaschine, benutzte Matratzen und Möbel sollten gut inspiziert und gereinigt werden.

Gut zu wissen:

Wanzen und Flöhe im Bett wieder loszuwerden, ist leider nicht so einfach. Beste Chancen haben Sie, wenn Sie das Problem frühzeitig angehen und in die Hand nehmen. Hierfür ist es notwendig, die Matratze sowie alle Textilien und Möbel, die befallen sein könnten, abzusaugen beziehungsweise mit einem Dampfreiniger zu behandeln und – wenn möglich – bei 60 Grad zu waschen. Unterstützend können außerdem spezielle Schädlingsbekämpfungssprays mit pflanzlichen Inhaltsstoffen zum Einsatz kommen. Vorsichtig sollten Sie hingegen bei chemischen Mitteln sein, da diese unter Umständen gesundheitsschädigend sein können. Bei einem starken Befall verständigen Sie deshalb am besten einen Kammerjäger.

Können Flöhe und Bettwanzen Krankheiten übertragen?


Flöhe und Bettwanzen sind blutsaugende Insekten, weshalb sie theoretisch Krankheiten übertragen können. Es gibt jedoch bisher keine Krankheitsausbrüche bei Menschen, die mit Bettwanzen in Verbindung gebracht wurden. Das Umweltbundesamt schätzt das Risiko als äußerst gering ein.5

Etwas anders sieht es bei Flöhen aus. In tropischen Ländern werden verschiedene Erkrankungen wie das Fleckfieber von ihnen übertragen. Zudem können die Tierchen Menschen mit der Beulenpest anstecken, indem sie Bakterien von infizierten Ratten auf den Menschen übertragen. Die Beulenpest ist eine schwere Infektionskrankheit, die auch als „Schwarzer Tod“ bekannt ist und früher viele Menschenleben forderte. In Europa spielt die Krankheit heute glücklicherweise keine große Rolle mehr. Nach Deutschland wurden in den vergangenen Jahrzehnten keine Fälle importiert.6 Bei Reisen in ländliches Gebiet in den Tropen und Subtropen, beispielsweise Indien, Vietnam oder Uganda, sollte jedoch der Kontakt zu Flöhen gemieden werden. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, kann beispielsweise spezielle Schlafsäcke mit Insektenschutz verwenden.

Floh- und Wanzenbefall bei Katzen und Hunden


Nicht nur der Mensch, auch Katzen und Hunde werden manchmal von Flöhen und Wanzen geplagt. Während Bettwanzen menschliches Blut bevorzugen und nur selten auf die Fellnasen gelangen, gibt es Floh-Arten, die es speziell auf Hunde und Katzen abgesehen haben.6 Dennoch können Hunde- oder Katzenflöhen gelegentlich auch auf den Menschen überspringen.

Für die Vierbeiner ist ein Befall aufgrund des starken Juckreizes sehr lästig. Zudem übertragen Flöhe beispielsweise Parasiten wie den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum). Des Weiteren können die Vierbeiner allergische Reaktionen auf Flohstiche (gegen Bestandteile im Flohspeichel) entwickeln. Haustierbesitzer bemerken einen Befall meist daran, dass sich ihre Tiere öfter kratzen oder Flohkot aus dem Fell fällt. Dies ist besonders auf hellen Oberflächen erkennbar.

Bei Anzeichen eines Flohbefalls sollte der Tierarzt aufgesucht werden, der in der Regel Antiparasitika (Arzneimittel gegen Parasiten) verschreibt. Spezielle Flohhalsbänder bieten darüber hinaus langanhaltenden Schutz vor den Parasiten. Schlafplätze und Spielsachen der Tiere sollten ebenfalls gereinigt werden.

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Miriam Müller Aufgewachsen in einer Familie aus Krankenschwestern und Journalisten, interessierte sich Miriam Müller bereits sehr früh für die Themen Medizin und Medien. Nach verschiedenen Praktika im journalistischen Bereich – unter anderem bei der Deutschen Welle in Washington D.C. – absolvierte sie erfolgreich ihr Masterstudium Kommunikationswissenschaft an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg. Miriam Müller Medizinredakteurin und Kommunikationswissenschaftlerin kanyo® mehr erfahren
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